Inklusionsgedanke ganz oben auf Agenda
30. Jan. 2014
Der Inklusionsgedanke steht bei den GRÜNEN im LWL ganz oben auf der politischen Agenda
Der Inklusionsgedanke steht bei den GRÜNEN im LWL ganz oben auf der politischen Agenda.
Die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat einen Paradigmenwechsel notwendig gemacht, der den LWL, der als überörtlicher Träger der Sozialhilfe die Aufgabe hat, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu garantieren, in besonderer Weise betrifft.
Der weitaus größte und kostenintensivste Aufgabenbereich des LWL ist die überörtliche Sozialhilfe. Durch Eingliederungshilfe muss der LWL die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen garantieren.
Die UN-Konvention hat einen Paradigmenwechsel notwendig gemacht, der auch den LWL, der den Grundsatz ambulant vor stationär schon seit Jahren verfolgt, noch mehr zu einer anderen Betrachtung ihrer Aufgabe veranlasst: individuelle, passgenaue Hilfen für ein möglichst eigenständiges Leben. Wohnen, Arbeit und Freizeit außerhalb von Sondereinrichtungen sollen den Menschen mit Behinderung, die dies wollen und können, ermöglicht werden.
Das Leben abseits der Gesellschaft in Sondereinrichtungen, vom heilpädagogischen Kindergärten über Förderschulen zu Wohnheimen und Werkstätten, das früher für Menschen mit Behinderungen Normalfall war, soll mit entsprechender Sozialraumgestaltung und angemessenen Hilfen mehr und mehr geöffnet werden. Die Einzelinklusion in Kindergärten ist in Westfalen-Lippe bereits nahezu flächendeckend garantiert; das System „inklusive Schule“ kann und soll vom LWL befördert werden, indem die SchülerInnen alle Hilfen und Anstöße bekommen, die sie für einen Wechsel in die Schule brauchen. Die qualitativen Ressourcen der Förderschulen müssen sukzessive in die „Schule für alle“ verlagert werden. Werkstattplätze sollen reduziert werden zugunsten des Aufbaus von Integrationsfirmen und der Eingliederung möglichst vieler Menschen mit Behinderung in den 1. Arbeitsmarkt. Inklusives Wohnen und Freizeitgestaltung von Menschen mit Behinderungen sollen durch den weiteren Ausbau des Ambulant Betreuten Wohnens zum Normalfall werden.
Der LWL Aktionsplan Inklusion, der momentan erstellt wird, wird darüber hinaus eine größere Bandbreite der Aufgaben des LWL umfassen.
So ist der LWL z.B. auch mit seinen Kultureinrichtungen gefordert, den Inklusionsgedanken voranzutreiben und seine Angebote möglichst barrierefrei zu gestalten: „Mittendrin statt außen vor“, unter diesem Motto plant etwa das Team des LWL Museums für Kunst und Kultur in Münster ein Inklusionskonzept für den Neubau. Es soll ein Museum für alle werden, niemand soll sich vom Kunstgenuss ausgeschlossen fühlen.
In diesem Sinne begleiten DIE GRÜNEN im LWL eng die Erstellung des Aktionsplans Inklusion und fordern in allen Handlungsfeldern kleinteilig und in sinnvollen Zeiträumen durchführbare Ziele und Maßnahmen für die Teilhabe der Menschen mit Behinderung ein.
„Inklusion ist ein Prozess“, so Martina Müller, GRÜNE Fraktionssprecherin und wirbt deshalb auch für „kleine“ Projekte und mutige, unkonventionelle Lösungen in Einzelfällen, die als best practice Beispiele eine Blaupause für die inklusive Umgestaltung anderer Einrichtungen des LWL und der Gesellschaft werden können.